KiTa Grashüpfer Holtenau e.V.
KiTa Grashüpfer Holtenau e.V.

Kooperationsvertrag Kita - Schule

Inhalt

 

  • Einleitung

  • Über uns

  • Unsere Projekte im Überblick

  • Wochenplanarbeit

  • Übergang Kita – Schule

  • Basisfähigkeiten

  • Standortbestimmung

  • Bildung und Bindung

  • Entwicklungsgerechte Förderung

  • Soziale Kompetenzen

  • Entwicklung von vier Kompetenzbereichen:

    - Selbstkompetenz

    - Sozialkompetenz

    - Sachkompetenz

    - Lernmethodische Kompetenz

  • Ziele

  • Projekte

- phonologisches Bewusstsein

- Zahlenwerkstatt

- Fußgängerführerschein

- Scherenführerschein

- Wassergewöhnung

- Ausdauerlauf

- Frühradfahren

  • Ausblick

 

 

Einleitung

Um die frühe Bildung in Kitas bis zur Grundschule zu fördern, wurden die Leitlinien zum Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein verfasst.

Diesen Bildungsauftrag haben wir in Zusammenarbeit mit den Lehrern der Grundschule Holtenau, den Kieler Schulärzten und den Eltern in unserem nachfolgenden Vorschulkonzept umgesetzt. Als Leitfaden dienten uns hierfür die Bildungsleitlinien Schleswig-Holsteins.

 

Im folgenden werden wir unsere konkreten didaktischen und methodischen Ideen, die hieraus erwachsen sind, vorstellen. Es ist der Versuch einen konkreten Rahmen für bildungsfördernde Maßnahmen für das letzte Jahr vor der Schule zu schaffen.

Nach über 15 Jahren Vorschulpraxis und langjährigen didaktischen und methodischen Überlegungen, sowie einer immer fortdauernden Reflektion unserer Arbeit haben wir den vorliegenden Kooperationsvertrag geschlossen, um den Kindern im letzten Jahr vor der Schule möglichst umfassende Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen.

 

Über uns

Wir sind eine Elementargruppe mit 22 Kindern von 3 – 6 Jahren. Die Hälfte der Kinder sind 3-4 Jahre alt, die andere Hälfte sind 5-6 Jahre alt. In vielen Jahren Praxis haben wir ein besonderes Konzept für die Kinder im letzten Jahr vor der Schule, konzipiert, erprobt und immer wieder neu evaluiert.

 

Für die 5-jährigen spielt zunehmend der nächste Lebensabsschnitt – die Schulzeit eine wichtige Rolle. In unserer Beobachtung stellt sich dar, dass Kinder ab 5 Jahren häufig einen besonderen Wissensdurst entwickeln und sich in ihrer Entwicklung und individuellen Bedürfnissen deutlich von denen der Kleinsten unterscheiden. Kinder die mehrere Jahre in einer Kita verbracht haben, teilweise seit der Krippe, dürstet mit 5 Jahren nach neuen Herausforderungen, neuen Aufgaben, neuen Eindrücken. Sie haben sich im Laufe der Jahre zu Vorschulkindern entwickelt und brennen darauf, ihre erweiterten Fähigkeiten zum Einsatz bringen zu können. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst, die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes zu berücksichtigen und schaffen für jedes Kind individuelle Zugänge zu altersangemessenen Themen und Herausforderungen. Deshalb haben wir spezielle Angebote für die Vorschulkinder in einer zeitweise altershomogenen Gruppe entwickelt.

 

Nach dem gemeinsamen Morgenkreis und einer gemeinsamen Bewegungszeit arbeiten die Vorschulkinder an einem Projektthema. Um 10.00 Uhr treffen sich alle Kinder zum gemeinsamen Frühstück. Danach folgt eine Frei- und Draußenspielzeit, in der die Vorschulkinder z. B. auf den nahegelegenen Spielplatz gehen, ihr Freispiel mit Gleichaltrigen genießen, Ball- und Sportspiele machen, bei denen sie sich mit Gleichaltrigen messen und austoben können, Theater auf einem höheren Vorschulniveau spielen, Spiele zum phonologischen Bewusstsein machen,...

 

 

Unsere Projekte

Kitas sind Bildungseirichtungen und legen das Fundament für spätere Bildung.“

In unserer Arbeitsgemeinschaft mit der Grundschule Holtenau haben wir uns in den vergangenen Jahren über einen gemeinsamen Standort geeinigt, was Bildung für uns im Vorschulalter ausmacht, welchen Einfluss der Erzieher auf Bildungsprozesse hat und welche erzieherische Haltung wir einnehmen möchten.

 

In regelmäßigen Projekten und Aktionen werden die Vorschulkinder dazu angeleitet Basiskompetenzen für die Schule zu erlangen:

 

 

  • Phonologisches Bewusstsein(Würzburger Trainingsprogramm)

  • Zahlenwerkstatt

  • Fußgängerführerschein,

  • Scherenführerschein

  • Interkulturelles Lernen

  • Ausdauerlauf

  • Frühradfahren

  • Wassergewöhnung


 

Das phonologische Bewusstsein läuft ganzjährig als fortlaufendes Projekt.

Die Projekte Fußgängerführerschein, Zahlenwerkstatt, interkulturelles Lernen und Scherenführerschein finden in der Regel über mehrere Wochen im Rahmen eines Wochenplanes statt. Hier stehen den 5-6 jährigen 10 verschiedene Aufgaben zu dem jeweiligen Thema zur Verfügung. Die Aufgaben regen die Kinder zur selbsttätigen Auseinandersetzung mit dem Thema an und sind ganzheitlich orientiert. So zählen wir z. B. motiviert durch die Zahlenwerkstatt, die Kinder im Morgenkreis, Teller auf dem Tisch, die Blätter zum Malen,... Die Aufgaben der Zahlenwerkstatt soll den Kindern möglichst vielfältige Zugänge ermöglichen und möglichst viele Sinne ansprechen. So Laufen wir z. B. Zahlen nach, kneten sie, spielen Zahlenspiele, Hüpfspiele, Hören Zahlengeschichten, rätseln an Knobelgeschichten, malen Zahlenbilder, bauen Türme, gestalten Zahlengärten, bearbeiten Arbeitsbögen, spielen Theater,...

 

Innerhalb dieser Projekte nehmen wir Bezug auf die sechs Bildungsbereiche der Bildungsleitlinien.

 

Um den Kindern möglichst viele Themen zu eröffnen, versuchen wir bei der Planung Anregungen aus möglichst vielen Bildungsbereichen umzusetzen.

 

Wochenplanarbeit

Jedes Kind erhält am Anfang der Wochenplanarbeit einen Überblick über die angebotenen Aufgaben. Auf dem Wochenplan stehen 10 Symbole mit 10 Kästen zum Abkreuzen. Die gleichen Symbole stehen auf unserem Wochenplantisch neben den entsprechenden Aufgaben. Jedes Kind darf sich nun nach eigenen Vorlieben und einer frei wählbaren Reihenfolge Art und Menge der zu bearbeitenden Aufgaben aussuchen. Innerhalb von zwei Wochen arbeiten die Kinder nun ca. 4 Tage die Woche eine Dreiviertelstunde an einem Thema. Sie wählen dabei das Tempo selbst und üben sich an Hilfestrategien (Kontrollbögen, Bastelvorlagen, Lernspiele mit Selbstkontrolle, Hilfe bei Kindern suchen – eventuell bestimmten „Experten“ für diesen Bereich). Die Kinder kreuzen erledigte Aufgaben ab und machen bei nicht beendeten Aufgaben ein halbes Kreuz. So lernen sie einen Überblick zu erhalten und lernen eine bereits begonnene Sache zunächst zu beendigen, bevor sie etwas Neues beginnen. Sie lernen einen Überblick über das eigene Handeln zu erlangen. Sie lernen sich durch eine vorbereitete Umgebung und die Routinierung bestimmter Abläufe ihren Arbeitsplatz selbständig zu gestalten. Nach kurzer Zeit, wissen die Kinder z. B. was sie zum Tuschen brauchen, wo sie es finden, wie sie die Pinsel handhaben müssen, wie sie ihr Papier kennzeichnen, was sie bei einem Unfall, z. B. einem umgekippten Glas Tuschwasser, machen müssen, wo sie ihr Kunstwerk ablegen müssen, wie sie ihren Arbeitsplatz wieder aufräumen. Der Erzieher leitet die Kinder in diesem Rahmen zu selbständigen Aneignungstätigkeiten an und macht sich selbst dabei weitestgehend „überflüssig“.

Dieser Art des Vorgehens werden die Vorschulkinder in der Schule wiederbegegnen und sind dann mit den Strukturen den „Freiarbeit“ bereits vertraut.

Bei der Auswahl der Aufgaben, schauen wir immer wieder genau, was Kinder brauchen und beziehen auch ihre Ideen, Wünsche und Anregungen in die Gestaltung des Projektes mit ein, führen Gespräche, stellen Fragen und stimmen ab.

Dennoch unterscheidet sich die Erfahrungswelt der Erwachsenen von denen der Kinder. Manchmal ist es für Kinder schwierig, an etwas gleichberechtigt mitzubestimmen, das ihre eigene Erfahrungswelt übersteigt.

So gab es in der Vergangenheit z. B. ein Kind, das gar keine Lust auf die Zahlenwerkstatt hatte, doch im Zuge des Tuns und dem Erwerb eigener Fähigkeiten, kam die Freude an dem Thema wie von selbst. Im Nachhinein stellte es sich heraus, dass das Kind eine bestimmte Vorstellung von dem Thema hatte, das sich in der Realität nicht bestätigte. Sein größerer Bruder hatte oft erzählt wie langweilig und unglaublich schwierig die Geschichte mit den Zahlen sei... Das Kind selbst war davon überzeugt, dass es selbst große Schwierigkeiten mit dem Thema bekommen würde, wenn der große hoch angesehene Bruder doch schon solche Schwierigkeiten hatte. Nach einiger Zeit hatte das Kind jedoch viel Freude an dem Thema und zeigte eine Menge Talent, dass ihm sonst sicher verborgen geblieben wäre...

Ein anderes Beispiel ist unser traditionelles Theaterstück, dass die Vorschulkinder jedes Jahr aufführen, um unseren Afrikabasar für behinderte Kinder in Kenia zu eröffnen. In einem Jahr gab es 3 Engel in unserem Stück und 7 Kinder, die diese Engel spielen wollten, nachdem wir lange gemeinsam diskutiert haben, wie man dieses Problem lösen könne, wurde jeder Lösungsansatz wieder verworfen. Schließlich schlug ein Kind vor, das Theaterstück ausfallen zu lassen. Viele der Kinder schlossen sich an und gemeinsam stimmten sie ab, das Theaterstück nicht einzuüben und nicht vorzuführen. Wir standen noch ganz am Anfang. Die Kinder kämpften noch mit ihren Texten, waren noch unsicher im Schauspiel und hatten noch keine richtige Vorstellung von dem kompletten Endprodukt. Ich war mir hingegen sicher, dass die Kinder hier keine freie Entscheidung brauchten, sondern jemanden, der sie mitnahm und sie an einer ihnen bis dahin unbekannten Erfahrungswelt teilhaben lässt. Ich entschied, dass wir das Stück auf jeden Fall erst einmal einstudieren würden und entschied die Rollenbesetzung, wobei ich nach den besten Kompromissen suchte und die Einwände der Kinder so gut wie möglich einbaute. Es wurde das beste Theaterstück, dass in den vergangenen Jahren aufgeführt wurde mit dem längsten Applaus. Die Kinder entwickelten sich in Textsicherheit, Mimik, Betonung und spielerischer Darstellung enorm. Alle hatten eine enorme Freude und jeder liebte seine eigene Rolle bereits nach wenigen Tagen.

 

 

Übergang Kita-Schule

Der Übergang in die Schule ist für viele Kinder ein sensibles Thema. Ängste, Erwartungen und Freude verbinden sich häufig mit diesem neuen Lebensabschnitt.

 

Wir begleiten die Kinder in diesem Prozess einfühlsam und bieten in Zusammenarbeit mit der Grundschule im Laufe des letzten Kindergartenjahres verschiedene Aktionen an, die es den Kindern erleichtern soll, sich das neue Umfeld Schule vertraut zu machen:

 

  • Teilnahme am Lauftag der Grundschule

  • Teilnahme an der Bewegungsbaustelle der Grundschule

  • regelmäßige Turnstunden in der Schulsporthalle

  • regelmäßige Schnupperstunden

  • Besuch der Präsentationstage der Grundschule

  • evtl. Mitwirken am Einschulungsgottesdienstes

  • Schulranzentag

  • Gespräche und kreative Ausdrucksmöglichkeiten über Sorgen, Ängste, Vorfreude, Erwartungen,...

 

Basisfähigkeiten

Wir haben wesentliche Inhalte der Förderung zum Übergang in die Schule erarbeitet. Neben dem freien Spiel und der Entfaltung individueller Interessen, haben wir einen Katalog mit Basisfähigkeiten erstellt. Mit Hilfe dieser Basisfähigkeiten sollen die Kinder im Jahr vor der Schule ihren bereits erweiterten Kindergartenkompetenzen entsprechend einen fundierten Grundstock erhalten, sich selbst Bildung eröffnen zu können. Sie sollen damit die Möglichkeit erhalten die Welt in ihrer ganzen Komplexität erleben zu können. Freiheit bedeutet in diesem Sinne, weniger frei „von etwas“ zu sein, als vielmehr „frei für etwas zu sein“. Wir ermuntern das Kind, sich etwas zuzutrauen, eventuelle Anfangsschwierigkeiten zu überwinden und in seinem Tun ein gewisses Durchhaltevermögen zu entwickeln. Dadurch wird das Kind aktiv unterstützt seine Fähigkeiten zu erleben und weiterzuentwickeln, sich seine Umwelt selbstbewusst und selbstbestimmt anzueignen und mitzugestalten.

 

So wie für die spätere Bildungsprozesse in der Schule, dem Beruf und dem Leben Grundfertigkeiten, wie das Rechnen, Schreiben und Lesen von Nöten sind, so haben sich aus unseren Erfahrungswerten der letzten Jahre ergeben, dass auch Kindergartenkinder für einen freudvollen und erfolgreichen Schulstart bestimmte Grundfertigkeiten benötigen. Wir sind dabei in unserer Arbeitsgemeinschaft zu folgendem Ergebnis gekommen:

 

Vorschulkinder sollten:

 

  • Gesprächsregeln kennen und einhalten können.

  • einen selbständigen Umgang mit Lernmaterialien (AB, Selbstkontrollbögen, LÜK-Kasten, Lernspiele, richtiger Umgang mit dem Stift, Schnellheftern, Lineal, Radiergummi...) kennen.

  • Umgang mit Bastelmaterial, wie Schere, Klebe, Papier, Pinsel,...

  • Konfliktlösestrategien kennen und anwenden können

  • Selbständig mit- und weiterdenken

  • ein gesundes Selbstwertgefühl entwicklen

  • ihre Sprachkompetenz entwickeln

  • ihre Empathiefähigkeit entwicklen

  • ihr Durchhaltevermögen entwickeln

  • Selbsthilfestrategien entwickeln und sich gegenseitig helfen können

  • Lernfreude entwicklen

  • Fähigkeiten der Partizipation entwickeln...

 

 

 

Wir versuchen mit unserem Vorschulkonzept ein gesundes Gleichgewicht zwischen Partizipation, Entwicklung der Selbstverwirklichung und Bildungsanregungen herzustellen. Ziel ist es den Kindern das Gefühl von Glück, Zufriedenheit und Selbstwertgefühl mit auf den Weg ihres Lebens zu geben, dass Bildung vermitteln kann. Wir nutzen den Wissensdurst und die Neugier der älteren Kinder um Bildung als etwas positives, freudvolles und lebensbereicherndes zu erfahren.

 

 

Standortbestimmung

Wie es schon in den Bildungsstandards steht, gilt es sich über einen eigenen Standort bewusst zu werden. Dem Kind soll einerseits Bildung im Sinne von der Aneignung von Welt aus sich selbst heraus ermöglicht werden. Andererseits soll auch Erziehung im Sinne einer positiven Beeinflussung stattfinden. Erwachsene sollen ihren Beitrag dazu leisten, dass Bildung gelingt. Der Erzieher muss in diesem Sinne Stellung beziehen, was er für wichtig und richtig erachtet.

Kinder sind auf Erziehung angewiesen – ohne erzieherischen Rahmen wären sie allein gelassen...

In unserer Arbeitsgruppe sind wir darüber eingekommen, dass wir neben den Themen, die die Kinder aus sich heraus interessieren, es wichtig finden, dass sich jedes Vorschulkind bereits mit den Themen der oben aufgeführten Projekte schon einmal auseinandergesetzt hat.


 

Bildung und Bindung

In den Bildungsprozessen trete ich zunächst in Beziehung, führe Gespräche über Vorlieben, Schwierigkeiten, Wünsche, Ideen, ich knüpfe an die Interessen, Vorlieben und Fähigkeiten der Kinder an, mute ihnen weitere Themen zu, beobachte und dokumentiere die Entwicklungsprozesse z. B. in Portfolios, Arbeitsmappen, Vorführungen,... Im Rahmen der Einleitung und des Ausklanges gibt es immer auch Raum und Möglichkeiten individuelle Anliegen zu besprechen. Über dies hinaus beobachte ich die Kinder, was sie für ihren individuellen Lernprozess brauchen, halte regelmäßig Rücksprache mit den Eltern und führe Vieraugengespräche mit den Kindern.

Bildung braucht Bindung und Bindung braucht Vertrauen. Um das notwendige Maß an Sicherheit und Orientierung vermitteln zu können bedarf es unserer Meinung nach verschiedener Faktoren.

Der Erzieher muss sich emphatisch in die Kinder hineinversetzen können. Um wirkliche Bindung herstellen zu können, muss man die Kinder nicht nur verstehen, man muss sie auch fühlen können. Jede einzelne Seele auf dieser Erde ist einzigartig und sehnt sich danach in ihrem innersten Herzen gesehen und erkannt zu werden. Mit Kindern zu arbeiten, bedeutet vor allem sie ernst zu nehmen, sie wert zu schätzen, sich in sie hineinzufühlen. Hierzu bedarf es auch besonderer Bedingungen, wie z. B. die Gestaltung des Raumes und die Gruppengröße. Keine Erzieherin kann sich unseres Erachtens in 22 Kinder hineinfühlen und ihnen gerecht werden. Auch für die Bindungsentwicklung teilen wir unsere Elementargruppe zeitweise in eine kleinere Gruppe der Vorschulkinder und die der Kindergartenkinder. So hat zwar jedes Kind immer zwei Ansprechpartner, aber eine bevorzugte Gruppenleiterin. Jede Gruppenleiterin baut zu ihren 10 Kindern eine besonders enge und vertrauensvolle Bindung auf. Gerade in dem gemeinsamen Erleben der verschiedenen Projekte lernen sich Kinder und Erzieherin besonders gut kennen, bilden Vertrauen und bieten Verlässlichkeit.

Im Rahmen einer Gruppe, die zeitweise max. 10 Kinder groß ist, ist es mir in meiner Erfahrung möglich, eine wirkliche Bindung zu jedem einzelnen Kind aufzubauen und jedem Kind das Maß an Aufmerksamkeit zu schenken, dass es für eine positive Entwicklung braucht. Wenn es kurze tägliche Zeiteinheiten in kleinen Gruppen gibt, dann ist darüber hinaus ein deutlicheres freundlicheres und ausgeglicheneres Miteinander in der gesamten Gruppe möglich. Wir erleben die Kinder durch eine zeitweise Teilung in zwei keine Gruppen durch den geringeren Lärmpegel deutlich entspannter, durch die stattgefundene Aufmerksamkeit ruhiger und durch das ausleben altersangemessener Bedürfnisse zufriedener, als wenn eine Elementargruppe den ganzen Tag zusammen verbringt.


 

Entwicklungsgerechte Förderung

Ebenso stellen wir fest, dass Kinder im letzten Jahr vor der Schule häufig eine besondere Neugier in bezug auf das schulische Lernen entwickeln. So kam ich einmal zu unserer Freispielzeit in den Raum und meine Vorschulkinder hatten ihre Stühle in einer Reihe vor der Tafel aufgestellt. Sie begrüßten mich mit: „Guten Morgen Frau Lehrerin!“, und wir spielten Schule im althergebrachten Frontalunterricht, weil die Kinder genau das liebten, viele Tage und Wochen lang. In meiner Beobachtung genießen es die Vorschulkinder, so gern sie auch mit den Kleinen spielen, ab und zu einmal unter sich sein zu können und ihre entwicklungsgemäß höheren Fähigkeiten mit einander entfalten zu können.

Auch tut es einigen Kindern gut sich in gewissen Zeiten an Gleichaltrigen zu messen und sich nicht mit dem kleinsten Kindergartenkind zu vergleichen. So sind die Eltern jedes Jahr wieder erstaunt welch weite Fußwege, die Kinder in der Vorschule auf einmal bewältigen können. Eine Gruppe von 10 Vorschulkindern ist bedeutend freier in ihrer Gestaltung eines Waldspazierganges, als wenn sie immer dazu verpflichtet sind auf die Kleinsten zu warten, die eventuell unterwegs auch noch gewickelt werden müssen. Die Vorschulkinder motivieren sich in Tempo und Länge und spielerischer Gestaltung eines Waldspazierganges gegenseitig und können altersangemessene Bedürfnisse besser ausleben. Ebenso fühlen sich die Kleineren auch eine Zeit lang mal freier und weniger dominiert ohne die Vorschulkinder. Beiden Gruppen tut es sichtlich gut, sich eine Zeit am Tag in seiner Entwicklung individuell frei entfalten zu können.

In den Zeiten, die die gesamte Gruppe dann wieder gemeinsam verbringt, freuen sich beide Parteien um so mehr aufeinander und genießen es voneinander lernen zu können. Die Großen kümmern sich dann gerne um die Kleinen und die Kleinen eifern dann den Großen gerne nach.


 

Soziale Kompetenz

Wir streben durch unsere Vorschularbeit die Entwicklung zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit an , die autonom, solidarisch und kompetent am Leben teil hat. So lernen die Kinder in der Wochenplanarbeit Aufgaben eigenständig zu bewältigen, sie lernen das Lernen lernen, sie erleben die gemeinsame Arbeit an einem Thema in Form von Einzel- , Partner- und Gruppenarbeit, sie lernen sich selbst und anderen zu helfen.

Um zu einer gemeinschaftsfähigen Person heranzuwachsen, braucht es vor allem das Erleben eines Gemeinschaftsgefühls. Durch die überschaubare Gruppengröße und das gemeinsame Tun in den verschiedenen Projekten, entwickeln die Kinder in dem Vorschuljahr ein sehr positives Gruppenbewusstsein, sie wachsen als Gruppe zusammen, sie helfen und unterstützen sich gegenseitig.

So ist mir einmal der Unterschied zu einer anderen Gruppen sehr deutlich aufgefallen, als wir auf einen Spielplatz kamen, auf dem bereits eine Elementargruppe mit ca 20 Kindern spielte. Die Kinder spielten sehr vereinzelt, zwei schaukelten, manche kletterten, manche spielten im Sand. Im großen und ganzen spielte dort aber fast jedes Kind für sich allein – außer drei Jungen, die damit beschäftigt waren anderen Kindern Sand in den Nacken zu schaufeln. Wir kamen hinzu und ich wünschte meinen 10 Vorschulkindern viel Spaß auf dem Spielplatz. Innerhalb von Sekunden, war klar wer von den Kindern welche Rolle spielt und wer in welchem Zusammenhang was tut. Kein einziges Vorschulkind spielte allein. Sie verstehen sich als Gruppe, streiten sich als Gruppe und vertragen sich als Gruppe, sie ärgern sich, passen aber auch aufeinander auf, nehmen Anteil an den Wehwechen des Tages und tragen füreinander Verantwortung.


 

Entwicklung von vier Kompetenzbereiche

Ziel der Bildungsleitlinien ist es, Kindern individuelle Wege der Aneignung der Welt zu eröffnen. Dem entsprechend zielt unsere Projektarbeit vor allem auf die Vermittlung folgender Kompetenzen ab:

 

  • Selbstkompetenz

  • Sozialkompetenz

  • Sachkompetenz

  • Lernmethodische Kompetenz

 

Selbstkompetenz:

Die Kinder lernen sich selbst schätzen, entwickeln ein positives Selbstbild von sich vor allem dann, wenn sie selbst stolz auf sich sind. Wir beginnen jedes Jahr die Vorschule mit verschiedenen Ausdauerlaufspielen und nehmen zum Abschluss am Lauftag der Schule teil, zu dem wir Eltern, Verwandte und Freunde einladen. Wir zehren von den Erfahrungen ein ganzes Jahr. In jedem Jahr kann man das Glück und den Stolz der Vorschulkinder in ihren Augen sehen, wenn sie nach wochenlangen Ausdauerlaufspielen gemeinsam mit den Schulkindern ihre Runden laufen, sich dazugehörig fühlen, die mitreißenden Emotionen einer solchen Sportveranstaltung erleben, in ihren Laufleistungen in den letzten 7 Jahren immer über sich selbst hinausgewachsen sind. Sie erleben, dass sie durchhalten können, dass gemeinsame Bewegung Spaß bringt, dass wir uns als Gruppe unterstützen, dass sie Woche für Woche mehr können. Sie fühlen die Kraft in ihrem Körper und die Möglichkeiten diese für sich zu nutzen – jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten. Bei der abschließenden Siegerehrung mit Urkunde und Medaille gemeinsam mit den Eltern, kann man förmlich sehen, wie die Kinder in diesem Moment um 2 cm wachsen. Sie entwickeln Zutrauen in ihre Kraft und ihre Möglichkeiten. Durch den Ansporn und die Aufmunterungen des Puplikums erfahren sie sich und ihre Leistung als wertvoll.

Diese Erfahrung zieht sich durch die gesamte Vorschularbeit. Mit leuchtenden Augen halten sie ihren Fußgängerführerschein hoch und wissen sich kompetent als Fußgänger. Ein Kind zeigte mir noch nach vier Jahren seinen gut gehüteten Scherenführerschein, der ihn zum Bastelexperten werden ließ.

Ebenso regen die Einleitungen und Abschlüsse immer wieder zum eigenen Denken und Nachdenken, zum diskutieren und erfragen an. Die Kinder reflektieren regelmäßig über die eigenen Arbeitsporzesse, holen sich Anregungen von anderen Kindern und setzen sich neue Ziele für den nächsten Tag.

 

Sozialkompetenz

Während der Projektarbeit übernehmen die Kinder Verantwortung für ihr Tun. Für eine Zeit am Tag setzten sich alle Kinder mit dem gleichen Thema auseinander, das verbindet sie, schafft gemeinsame Gesprächsanlässe. Sie lernen ihre eigenen Wünsche anderen gegenüber auszudrücken, üben im gemeinsamen miteinander Toleranz, übernehmen Verantwortung, helfen sich gegenseitig, Üben den Umgang mit Regeln, üben sich in Konfliktfähigkeit und Kritikfähigkeit. So ist z. B. das Ziel des Afrikathemas sich mit einer anderen Kultur auseinanderzusetzen und einen abschließenden Basar zu planen. In Ihrer Wochenplanarbeit, basteln die Kinder hierfür. Neben der Freude an den Bastelarbeiten entsteht nun der gemeinsame Gedanke anderen Kindern helfen zu wollen. Sie lernen ebenso ein soziales Gespür für sich selbst wie auch für andere Menschen zu entwickeln. Die Planung und Vorbereitung des Basares gibt Anlass sich auszutauschen, Ideen zu entwickeln, Fragen zu stellen, Verantwortung zu übernehmen.


 

Sachkompetenz

Wir haben eine Auswahl von Projekten zusammengestellt, die wir für den Schulbeginn nützlich finden. Zur Einschulung hin sollte unserer Meinung nach jedes Vorschulkind eine gewisse Sachkenntnis über Sprache (Phonologisches Bewusstsein) Formen, Mengen und Zahlen (Zahlenwerkstatt), Unterrichtsmaterialien, wie Schere, Stifte, Papier, Ordner, Locher,... (Scherenführerschein), Verkehrsregeln (Fußgängerführerschein), fremden Kulturen (interkulturelles Lernen) erhalten sowie vielfältige Bewegungserfahrungen machen.

Hierfür möchten wir unter anderem im Rahmen unserer Projekte Bildungsanlässe schaffen.

Die in den Projekten gegebenen thematischen Vorgaben sollen den Kindern ein minimales Handwerkszeug mitgeben, sich selbstbestimmt entwickeln zu können. Die hier erworbenen Sachkenntnisse sollen die Kinder dazu befähigen weitere Bildungsmöglichkeiten selbstbestimmt in Anspruch zu nehmen.

So wie ein Mensch, der das Lesen nicht gelernt hat, nicht wirklich entscheiden kann, ob ihm das Lesen Spaß bringen würde und wie hilfreich es für sein Leben noch sein könnte, ist es für ein 5 jähriges Kind schwer zu ermessen, ob es Freude am Basteln hat, solange es den Umgang mit Bastelmaterialien nicht gelernt hat und es kann schwerlich absehen, wie hilfreich der Umgang mit Schere, Klebe und Lineal zukünftig für sein Leben sein könnte.

Wir unterstützen die freie Entfaltung und Entwicklung von Kindern und geben ihnen viel Raum, Freiheit und Möglichkeiten sich aus sich selbst heraus entwickeln zu können, aus sich selbst heraus wachsen und die Welt in ihrem eigenen Tempo und nach ihren individuellen Prioritäten entdecken zu können.

Daneben finden wir es auch richtig, Kindern einen gewissen Grundstock an Sachkompetenz mit an die Hand zu geben.

Im Rahmen der Wochenplanarbeit lernen die Kinder z. B. schrittweise, mit differenzierten Angeboten, in ihrer Zeit mit einer Schere umzugehen. Erfahrungsgemäß ist es sehr hilfreich, dass alle Vorschulkinder gemeinsam an einem Tisch sitzen, dass die Kinder sich über ihr Tun austauschen können von den anderen Kindern und mir Anregungen, Hilfe und Lob bekommen. Der feste Rahmen „wir machen einen Scherenführerschein“ gibt den Kindern sichtlich Halt, Orientierung und Sicherheit. Sachkenntnisse über den Gebrauch der Schere erleichterten den Kindern den Umgang mit der Schere deutlich. Zwischen 10 verschiedenen Aufgaben mit verschiedenen Schwerpunkten wählen zu können und die eigene Kreativität bei offenen Aufgaben entfalten zu können, gibt den Kindern Freiraum, ihren eigenen Weg im Umgang mit der Schere zu finden.

Wir können immer wieder beobachten, dass die Kinder, die uns von ihren Eltern als „Bastelmuffel“ beschrieben wurden und oft anfänglich kritisch an das Projekt herangingen, nach kurzer Zeit ihre Meinung über das Basteln änderten. Nicht jedes Kind ist grundsätzlich bastelbegeistert und das ändert sich auch nicht zwingend nach dem Scherenführerschein. Doch mit der steigenden Kompetenz ist für uns auch eine andere Freude der Kinder am Basteln an sich sichtbar. Dennoch gibt es Kinder, die auch nach dem Scherenführerschein deutlich lieber draußen spielen, als am Tisch zu sitzen um zu basteln. Doch wenn sie basteln, tun sie es gern und sind in der Regel stolzer als die bastelbeisterten Kinder, da sie ihre eigenen Fortschritte wertschätzen. Gerade diese Kinder sind es dann oft die ihren Scherenführerschein mit vor Stolz glänzenden Augen nach Hause tragen und ihre Bastelmappe voller Begeisterung ihren Eltern präsentieren.

Neben der Sachkompetenz, die wir den Kindern in den einzelnen Projekten vermitteln geht es uns vor allem darum, den Kindern die Erfahrung zu ermöglichen, dass sie durch das erlangen von Sachkompetenz ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterentwickeln können. Es geht uns schlussendlich weniger um die Vermittlung tatsächlicher Inhalte als vielmehr um die Erfahrung sich selbst zu entwickeln, Fortschritte zu erleben, eigene Leistungen wertzuschätzen und damit eine positive Einstellung zum Lernen zu erlangen. Wenn die Kinder Freude am Lernen erfahren, ist unser Meinung nach das wichtigstes Ziel erreicht und ein optimaler Grundstock für den Schulstart gelegt.


 

Lernmethodische Kompetenz

Innerhalb der Projektarbeit sollen die Kinder das Lernen lernen. Sie nehmen im Zuge der Vorschulprojekte eigene Lernfortschritte wahr und finden sie in Portfolios, Themenmappen, Plakaten, etc. dokumentiert. Durch häufiges Wiederholen ähnlicher Tätigkeiten lernen die Kinder wichtige Lernmaterilien, wie den LÜK – Kasten, Lösungsbögen, Nachschlagemöglichkeitn in Büchern, das Nutzen von Plakaten kennen. Der Gebrauch wird ihnen vertraut und sie lernen erworbene Strategien auch auf andere Themenbereiche anzuwenden. Mit Hilfe von handlungsorientierten Materialien können sie fragend entdecken und nach eigenen Antworten suchen.


 

Ziele

Unsere Projektarbeit reflektieren wir gemeinsam mit Lehrern und Eltern. Auch von den Schulärzten erhalten wir regelmäßig Rückmeldung über die Qualität unserer Arbeit.

 

Unser Ziel ist es, eine hohe Bildungsqualität aus dem eigenen Standpunkt heraus, aber auch aus der Sichtweise der Kinder, Eltern, der Schule und der Schulärzte zu erlangen.

 

Eines der wichtigsten Rückmeldungen sind jedoch die wissbegierigen, fröhlichen Kinder, die sich in der Projektarbeit sichtlich wohl fühlen, so viel Freude am Lernen haben und in ihrem Selbstwertgefühl, ihrer Sozialkompetenz und iher Selbständigkeit vor allem in dem letzten Jahr vor der Schule so sehr wachsen.

 

In unseren Projekten begleiten wir die Aneignungstätigkeiten von Bildungsprozessen eines aktiven Kindes innerhalb von sozialen Bezügen.

Entsprechend der Bildungsleitlinien beobachten wir Bildungsprozesse differenziert und sensibel. Wir hören zu, geben Anregungen, bieten Herausforderungen und treten in Dialoge mit den Kindern. Wir unterstützen das Kind in seiner Selbständigkeit. Wir unterstützen es darin, seinen eigenen Lernfortschritt bewusst zu erleben und zu artikulieren. Wir gestalten unsere Räume so, dass sie dem Kind vielfältige Zugänge zu Themen und Entdeckungen bieten.

 

Innerhalb der Projekte soll das Leitprinzip der Demokratie die Kinder darin unterstützen am Leben in einer demokratischen Gesellschaft autonom, solidarisch und kompetent teilzuhaben.


 

Projekte

Phonologisches Bewusstheit

 

  • Das Lesen- und Schreiben lernen ist ein hoch komplexer Vorgang, den Kinder in der ersten Klasse bewältigen müssen.

  • Während wir als Erwachsene bereits fertige Wortbilder im Kopf haben, müssen Erstklässler beim Lesen lernen für jeden Buchstaben den richtigen Laut finden und diese Laute in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen. Beim Schreiben lernen müssen sie für jeden gesprochenen Laut den entsprechenden Buchstaben finden und mit entsprechendem feinmotorischen Können in der richtigen Reihenfolge zusammenfügen.

  • Kinder im Vorschulalter haben in der Regel eine gut verständliche Umgangssprache, verfügen über einen ausreichenden Wortschatz und verwenden eine weitgehend korrekte Grammatik. Die Kinder können meist problemlos mit ihrer Umgebung kommunizieren. Bei dieser alltäglichen Kommunikation konzentrieren sich die Kinder aber ausschließlich auf die Bedeutung und den Inhalt des Gesagten. Die andere Seite der Sprache – deren Form und Struktur – ist ihnen nicht immer bewusst. Vielen Vorschulkindern (Kinder im letzten Jahr vor der Schule) fällt es teilweise noch schwer, das, was sie sagen, in einzelne Wörter, Silben und Laute aufzuteilen. Später in der Schule sollen sie dann aber recht schnell lernen, dass diese Laute von bestimmten Zeichen – den Buchstaben – repräsentiert werden.

  • Die Ergebnisse zahlreicher psychologischer und pädagogischer Studien belegen, dass sprachliche (phonologische) Bewusstheit eine sehr wichtige Voraussetzung zum problemlosen Lesen- und Schreiben lernen ist und dass entsprechend geförderte Kinder im Vergleich zu nicht geförderten bis weit in die Grundschulzeit hinein von einem Trainingsprogramm profitieren.

  • Hören, lauschen, lernen“ zielt dementsprechend genau auf die Förderung der sprachlichen Bewusstheit während der Vorschul- und Einschulungsphase.

  • Die Untersuchungen zur Entwicklung und Durchführung des Sprachprogramms haben gezeigt, dass es in der Arbeit mit diesen zielgerichteten Spielen wichtig ist, einige Regeln einzuhalten, damit die Kinder aus dem Programm den größtmöglichen Nutzen ziehen können:

 

  • Das Programm soll regelmäßig durchgeführt werden, das heißt, täglich 10 – 20 Minuten lang, wenn möglich zur gleichen Tageszeit.

  • Die Kinder sollen das Gefühl haben, zu spielen. Die Durchführung soll in gemütlicher, entspannter Atmosphäre erfolgen. Kein Kind darf eine Niederlage erleiden oder sich dumm vorkommen.

  • In kleinen Gruppen soll nach Möglichkeit auch individuell auf die Kinder eingegangen werden, um die einzelnen gezielt zu fördern. In großen Gruppen soll sich die Trainingsdurchführung immer an den schwächeren Kindern orientieren.

 

  • Das Würzburger Trainingsprogramm zur phonologischen Bewusstheit wurde in drei großangelegten Längsschnittstudien hinsichtlich seiner Effektivität überprüft und zwischen den Studien verändert.

  • Das Trainingsprogramm besteht aus Spielen und Übungen zu sechs verschiedenen Bereichen, die inhaltlich aufeinander aufbauen und das Ziel verfolgen dem Kind einen Einblick in die Struktur der gesprochenen Sprache zu verschaffen.

  • Es beginnt mit Lauschspielen, die das Ziel haben, das Gehör der Kinder für Geräusche in ihrer Umgebung zu schulen und dabei auch das Wissen zu vermitteln, dass Sprache etwas ist, worauf man hören und lauschen muss.

  • In der zweiten Trainingswoche werden Reime eingeführt. Die Kinder sollen nun Parallelen in der Lautstruktur als sprachliches Prinzip entdecken und anwenden.

  • Etwa ab Beginn der 3. Trainingswoche werden die Kinder mit den Konzepten Satz und Wort vertraut gemacht, und sie lernen, dass gesprochene Sätze sich in kleinere Einheiten (Wörter) zerlegen lassen. Hier werden erstmals die Prinzipien Analyse (Zerlegen eines Satzes in Wörter) und Synthese (Verbinden einzelner Wörter zu einem Satz) besonders geübt. So bekommen die Kinder etwa die Aufgabe, in vorgesprochenen Sätzen (anfangs Zwei-Wort-Sätze, später längere Einheiten) jedes einzelne Wort durch Hüpfen oder Klatschen zu markieren. Unter Verwendung von Bauklötzen als Markierungen werden auch zusammengesetzte Wörter zerlegt (z. B. Schneemann) oder einzelne Wörter zu einem neuen Wort verbunden (z. B. Haus-Tür).

  • Die vierte Trainingseinheit, die sich mit Silben befasst, beginnt in der 6. Trainingswoche. Die Kinder lernen, durch Klatschen und rhythmisches Sprechen die akustische Einheit von Silben wahrzunehmen. In anderen Spielen sollen die Kinder durch Bewegungen die Silbengrenze deutlich machen. In dieser Einheit dürfen sich die Kinder auch Wörter mit möglichst vielen Silben ausdenken oder aus Bildern auswählen.

  • Die fünfte Übungseinheit setzt in der 9. Woche ein und widmet sich der Identifikation von Anlauten in Wörtern.

  • Ab der 12. Woche setzt die Arbeit mit Phonemen ein; die Kinder üben sich auf Laute innerhalb des Wortes zu konzentrieren und die Lautgrenze akustisch wahrzunehmen.

  • Jede der sechs Trainingseinheiten beinhaltet sieben bis fünfzehn verschiedene Sprachspiele, wobei im Programmablauf besonderer Wert darauf gelegt wird, Spiele, die aufmerksames Zuhören verlangen, mit Bewegungsspielen abzuwechseln.

 

 

 

Zahlenwerkstatt

 

Wenn die Kinder auch vor der Schule noch nicht rechnen können müssen, ist es hilfreich, wenn sie sich im Zahlenraum bis 12 auskennen.

Dies schafft Grundlagen für Hüpfspiele, Gemeinschaftsspiele, den sicheren Umgang mit dem LÜK-Kasten, der in der Schule bereits ab Klasse 1 eingesetzt werden kann, usw. Es eröglicht den Kindern eine Teilhabe an Themenbereichen wie „Geld“ oder „Uhrzeit“. Die Kinder können sich somit die Welt in der sie leben besser und mündiger erschließen.

Wir erschließen uns die Zahlen handlungs- und produktionsorientiert und arbeiten mit vielen verschiedenen Sinnen.

 

Die Kinder üben die Zahl richtig zu schreiben und bewältigen verschiedene Zähl-, Kombinierungs- oder Suchaufgaben selbständig. Es gibt verschiedene Selbstkontrollmöglichkeiten und Hilfsangebote, um handlungsorientiert, selbstbestimmt und experimentell zu lernen.

Zu jeder Zahl gibt es neben den Arbeitsbögen verschiedene Spielstationen, die den Umgang mit den Zahlen handlungsorientiert und spielerisch schulen.

 

Jede Station ist mit einem Symbol gekennzeichnet. So können sich die Kinder selbständig mit ihrem Zahlenplan in ihrer eigenen Zeit die Zahlen von 1 bis 12 erschließen.

 

Neben dem Umgang mit Mengen, Zahlen und Formen geht es auch in dieser Einheit vorrangig um das selbständige Lernen.

 

Die Kinder lernen sich ihren Arbeitsplatz selbständig einzurichten, sich zu organisieren, einen Plan für das eigene Arbeiten zu führen und behalten damit den Überblick über mehrere Wochen, was sie schon erledigt haben und was sie noch tun möchten. Sie lernen eine richtige Sitzposition zu finden, sich zu konzentrieren und sich ihre Zeit einzuteilen. Sie üben experimentell und nutzen themenbezogenes Material zur eigenen kreativen Entfaltung. Sie lernen sich durch Hilfsstationen selbst zu helfen, sie schulen ihre Feinmotorik, üben die richtige Stifthaltung und werden kreativ tätig. Sie lernen sich gegenseitig zu helfen, ihre Ergebnisse zu kontrollieren und zu verbessern.

 

Wir lesen eine Zahlengeschichte und entfalten unsere Kreativität in einem Theaterstück.

 

Wir stärken hiermit die Selbständigkeit und das Selbstbewusstsein der Kinder und bereiten sie auf das Lernen im „offenen Unterricht“ vor, dass sie nach den Sommerferien in der Schule erwartet.

 

 

Fußgängerführerschein

 

Jahr für Jahr verunglücken unzählige Kinder im Straßenverkehr. Viele davon tödlich. Vor allem der Übergang von der behüteten Kindergartenzeit zu einem selbständigen Schulweg birgt so einige Gefahren.

 

Die Teilnahme am Straßenverkehr kann von den Kindern nicht handlungsorientiert erlernt werden. Sie können nicht mutig an einer befahrenen Straße Grenzen austesten oder gar überschreiten, aus kleinen oder großen Fehlern spielerisch lernen. Im Straßenverkehr kann ein Fehler schmerzhafte und gefährliche Folgen haben. Kinder sind beim Erlernen des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr auf die enge Begleitung der Erwachsenen angewiesen.

 

 

Drei Handicaps erschweren Kindern die sichere Teilnahme im Straßenverkehr:

 

  • Einschätzen von verschiedenen Geschwindigkeiten der Fahrzeuge

  • schlechter Blickwinkel

  • mangelnde Konzentrationsfähigkeit

 

Die Schulung der Konzentrationsfähigkeit ist eine ganz wesentliche Vorbereitung auf den Straßenverkehr. Kinder, die sich auf eine Aufgabe einlassen können, die sich nicht so schnell ablenken lassen, die einmal Begonnenes zu Ende führen, haben die besten Voraussetzungen für ein sicheres Verhalten im Verkehr. Fehlt es daran, nützt auch das auswendig Lernen von Regeln nichts. Im Straßenverkehr ist es wichtiger eine Handlungskompetenz, ein Gefühl für Verantwortung und die richtige Einschätzung von Gefahrensituationen zu erlangen als über ein theoretisches Wissen von Verkehrs-regeln zu verfügen.

 

Im Zuge dieses Projektes lesen wir verschiedene Verkehrsgeschichten, besprechen wir Suchbilder und erzählen von eigenen Erfahrungen. Wir lernen Verkehrsschilder und Regeln kennen. Wir spielen Verkehrsituationen nach und bearbeiten verschiedene Arbeitsbögen, wir singen Verkehrslieder und spielen ein Verkehrsquiz. Wir basteln eine Ampel, malen Verkehrsbilder und bewegen uns im echten Straßenverkehr. Die Kinder sind abwechselnd dafür zuständig die Gruppe sicher über die Straße zu bringen. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und gelerntes Wissen anzuwenden. Am Ende des Projektes erhalten die Kinder einen Fußgängerführerschein.

 

 

Scherenführerschein

 

Die Spiel- und Bastelmöglichkeiten für Kindergartenkinder bieten vielfältige Möglichkeiten der kreativen Beschäftigung. Dennnoch kann man den geübten Umgang mit dem Stift, Schere und Kleber nicht unbedingt als selbstverständlich voraussetzen. Die Unterschiede in den feinmotorischen Fertigkeiten bei Schuleintritt sind enorm.

 

Die Kinder sollen in diesem Projekt den Umgang mit der Schere und dem Kleber üben, in dem sie einen „Scherenführerschein“ absolvieren. Das Projekt beginnt mit dem Erlernen der Schneidetechnik und dem Verstehen wichtiger Regeln im Umgang mit der Schere. Verschiedene reizvolle Angebote zum Anmalen, Ausschneiden und Aufkleben sollen zum Basteln und zu einem kreativen Umgang mit Papier, Schere und Klebe anregen. Auf spielerische Weise sollen die Kinder in diesem Projekt die richtige Technik des Schneidens erlernen, Übung durch wiederholtes Handeln erlangen sowie die Kraft und Beweglichkeit der Finger trainieren. Zusätzlich motiviert die Möglichkeit am Ende des Projektes einen farbigen Scherenführerschein zu erhalten. Die Kinder werden in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt. Sie fühlen sich durch den Erhalt einer besonderen Auszeichnung in ihrem Handeln gewertschätzt und kompetent.

 

Während der freien Arbeit können die Kinder zwischen verschiedenen Angeboten wählen und differenziert bei freier Zeiteinteilung arbeiten. Die Kinder, die länger brauchen, bearbeiten weniger Aufgaben und die Kinder die schneller sind, brauchen nicht zu warten. Die Arbeitsbögen sind im Schwierigkeitsgrad ansteigend. Die Art der Arbeitsweise wiederholt sich und ist durch einfache Symbole selbständig zu bewältigen.

 

Für uns Erwachsene scheinen manche Bewegungsabläufe völlig banal und einfach, da wir scheinbar einfache Vorgänge wie das Schneiden im Laufe unseres Lebens automatisiert haben. Doch für das Kind kann das Schneiden eine durchaus komplexe Bewegungsaufgabe darstellen, für die visuelle, feinmotorische Übung nötig ist. Ebenso bedarf es einer gewissen Kraft in den Fingern und einer Beweglichkeit. Durch verschiedene Übungen sollen die Kinder auf spielerisch-sportliche Art ihre Fingerfertigkeit üben.

 

Fingerübungen hierfür können z. B. sein:

 

  • Mit einem Himmel & Hölle Spiel aus Zeitungspapier kleine Kugeln formen,

  • Wolle um auf eine Korkplatte geschlagene Nägel fädeln,

  • Fingerboule (mit Murmeln im Sand)

  • Fingerkegeln (mit Murmeln).

  • ...

Uns ist wichtig, dass alle Kinder den Scherenführerschein absolvieren bevor sie dann frei entscheiden, ob sie gerne basteln oder nicht. Wenn wir Erwachsenen nicht unsere Verantwortung wahrnehmen den Kindern gewisse Basisfertigkeiten zu vermitteln, ist die freie Entscheidung der Kinder lediglich eine „Scheinfreiheit“. Denn erst wenn ich die Kompetenz und die Möglichkeit habe etwas tun zu können, verfüge ich über eine wirkliche Freiheit in meiner Entscheidung.

 

 

Wassergewöhnung

 

In einem Wassergewöhnungskurs lernen die Kinder spielerisch das Element „Wasser“ kennen. In verschiedenen Wassergewöhnungsspielen lernen sie sich selbst und den anderen Kindern zu vertrauen, lernen ihre Grenzen einzuschätzen und sich zu neuen Aufgaben zu überwinden. Kooperative Spiele in Verbindung mit dem Element Wasser vermitteln den Kindern eine ganz besondere Form der Zusammengehörigkeit und des Gruppengefühls. Wir bringen den Kindern den Badebetrieb in seinem ganzen Spektrum nahe und leiten sie zu einem selbständigen, selbstbewussten Umgang damit an:

Umkleiden: Räumlichkeiten zeigen, Barfußbereich einhalten, Kleidung ordentlich weglegen (und sie nach dem Schwimmen wiederfinden), sich zügig umziehen, unbekleidetes Duschen, kaltes Duschen (vor dem Schwimmen: um den Kälteeffekt des Badewassers gering zu halten, nach dem Schwimmen: um die Hautporen zu schließen und das Chlor vom Körper zu spülen), sich richtig abtrocknen, Badesachen an den vorgesehenen Stellen auswringen, nichts vergessen, ...

Wichtige Regeln: Wie verhalte ich mich im Schwimmbad, Baderegeln kennen, Sicherheitshinweise kennen, wiederholen, anwenden können (z. B. nicht laufen und herumtollen! Kein Kind verlässt die Gruppe! Keine Kopfsprünge ins kleine Becken!...)

Im Wasser: spielend sollen sich die Kinder an Nässe, Kälte, Druck, Widerstand, Glätte und die Auftriebskräfte des Wassers gewöhnen. Es folgen verschiedene Spiele, z. B. in Kreisform (Wasserstrudel,...), mit einem oder mehreren Partnern (Waschstraße,...), in unterschiedlichen Geh-, Lauf- oder Hüpfformen (Herr Fischer, Herr Fischer,...) oder mit verschiedenen Geräten (Schwimmnudeln, Brettern, Bällen,...). Leichteste Aufgabenstellungen, spielerische Formen und Freiwilligkeit sollen eventuelle Ängste abbauen. Anschließend üben die Kinder in Riegen erste Gleit- und Schwimmübungen.

Tauchen: Die Kinder nehmen einen ersten Kontakt mit Wasser im Gesicht auf, lernen das Öffnen der Augen unter Wasser (überwinden des Lidschutzreflexes), erlernen das kopfwärtige Tauchen (überwinden des Kopfstellreflexes). Spielerische Übungsformen sollen die Kinder motivieren und Freude im Umgang mit Wasser vermitteln. Als wichtigen Bestandteil der Wassergewöhnung lernen die Kinder das Tauchen schon von der ersten Schwimmstunde an in kleinen Schritten kennen. Der Übungs- und Spielraum soll im Laufe des Anfängerkurses genau erkundet werden, dazu gehört auch der Bereich unter der Wasseroberfläche. Wir erarbeiten verschiedene Teilbereiche des Tauchens, damit die Kinder auf diese Weise wassersichere und wassergewandte Schwimmer werden. Das Ausatmen gegen den Wasserdruck wird in die Aufgabenstellungen einbezogen.

Den Auftrieb kennen lernen: Das spezifische Gewicht des menschlichen Körpers ist im Wasser geringer als das des Wassers, insbesondere wenn die Lungen mit Luft gefüllt sind. Der Körper bleibt an der Oberfläche, ohne dass dafür Bewegung nötig ist. Je vollständiger der Körper eingetaucht ist, desto mehr Auftrieb erfährt er. Diese physikalischen Gesetzmäßigkeiten soll das Kind empfinden und erleben, indem es am eigenen Körper erfährt: „Das Wasser trägt mich ja!“ Es lernt den Auftrieb mit Gerätehilfe kennen, kommt von der Teilkörper- zur Ganzkörperschwebe und erhält so die notwendigen Grundlagen, um von den mehr statischen Aufgaben zum dynamischen Auftrieb (Gleiten) übergehen zu können.

Das Gleiten: Gleitübungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Wassergewöhnung und des Anfängerschwimmens. Gleiten ist ein wichtiger Beweis dafür, dass das Kind sich mit dem Element Wasser vertraut gemacht hat. Es ist eine unerlässliche Voraussetzung für das Erlernen der Schwimmtechniken, der Starts und der Wenden sowie eine Grundlage für ausdauerndes Schwimmen.

Sprünge ins Wasser: Sprünge ins Lehrbecken im Rahmen der Wassergewöhnung dienen der Mutschulung. Lust und Freude am Springen sind die wichtigsten Übungsziele. Ängstliche Kinder beginnen zunächst aus dem Sitzen am Beckenrand mit Handhaltung ins Wasser zu gleiten und tasten sich schrittweise aus der tiefen Hocke bis zum Stand mit und ohne Hilfe an das Springen heran. Mutige Kinder sollen ohne Scheu bei jedem Sprung ins Lehrbecken in die tiefe Hocke gehen und den Körper untertauchen. Auf diese Weise sind die Sprünge (Schrittsprünge, Schlusssprünge, Sprünge mit Drehung, über ein Hindernis hinweg) gleichzeitig Tauchübungen und erhöhen die Wasservertrautheit.

Die Wassergewöhnung ist wesentliche Voraussetzung für den Erwerb der einzelnen Schwimmtechniken. Auf dieser Grundlage erhalten die Kinder Wassersicherheit, Wassergewandtheit und bauen eventuelle Ängste ab. Die Kinder lernen zügiger, machen weniger Fehler, haben größere Erfolgserlebnisse und sind für den weiteren Schwimmunterricht motiviert.

Interkulturelles Lernen

 

Im Frühjahr findet unser Afrikaprojekt statt, in dessen Rahmen die Kindergartenkinder viel über Afrika lernen. Sie befassen sich vier Wochen mit einer fremden Kultur, den Menschen, dem Land, den Sitten und Bräuchen Afrikas.

Sie lernen etwas darüber, wie Kinder in ärmeren Ländern leben und was Deutschland von Kenia unterscheidet. Im Mittelpunkt unserer Einheit steht das Projekt „Kinder helfen Kindern – Förderkreis Wandumbi“ – eine Initiative einer Kieler Schule, die behinderte Kinder in Kenia unterstützt.

In Kenia müssen die Eltern viel Geld dafür bezahlen, damit ihre Kinder eine Schule besuchen dürfen. Oft sind die Eltern jedoch so arm, dass sie dieses Schulgeld nicht bezahlen können oder höchstens ihre „gesunden“ Kinder in die Schule schicken, die mit einem späteren Arbeitseinkommen auch die Familie unterstützen können.

Zu Hause sind die Eltern mit ihren behinderten Kindern oft überfordert, da ein solches Kind in Afrika gemeinhin noch als eine „Strafe Gottes“ gilt. So lernen die schwächsten Mitglieder einer Gesellschaft kaum ihren Alltag zu bewältigen, geschweige denn das Lesen oder Schreiben.

Der Förderkreis Wandumbi versucht diesen Kindern durch Patenschaften den Schulbesuch zu ermöglichen und hat in der Vergangenheit außerdem verschiedene Projekte, wie z. B. den Bau eines neuen Schlafsaales, die Anschaffung einer Regentonne, die Einrichtung einer Werkstatt, und vieles mehr unterstützt.

Auch wir wollen diesen Kindern helfen. Wir basteln, werkeln und üben fleißig unseren Vortrag über Wandumbis Kinder ein.

Die Kinder werden dafür sensibilisiert, wie gut es uns geht und dass nicht jedes Kind auf der Welt so viel "Glück" hat, ein warmes Zuhause und genug zu essen zu haben.

Wir richten unseren Blick auf eine Welt, in der es auch viel Armut gibt und lernen zu verstehen, dass wir alle Bewohner EINER Welt sind und füreinander Verantwortung tragen.

Zum Abschluss unserer Einheit findet ein Basar im großen Saal des Sportvereins TuS-Holtenau im Nixenweg von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr statt.

Dort kann man unsere Bastelwerke kaufen, sich Zöpfe flechten lassen, Kaffee trinken, Kuchen essen, echte kenianische Souviniere kaufen, eine Präsentation der Kinder genießen, sich über das Projekt des Förderkreises Wandumbi erkundigen...

Der Erlös geht an den Förderkreis Wandumbi - Kinder hlefen Kindern.

Ausdauerlauf

 

Die Kinder beginnen bereits kurz nach den Sommerferien eine Einheit zum Ausdauerlauf. Forschungen belegen, dass Ausdauerbelastungen wichtige physische und psychische Entwicklungsreize vermitteln, die für den wachsenden Körper von großer Bedeutung sind. In spielerischer Form trainieren wir das langsame und ausdauernde Laufen.

Ziele hierbei sind:


 

  • Freude an gemeinsamer Bewegung erfahren,

  • die Verbesserung der aeroben Ausdauerfähigkeit (Gleichgewicht von Sauerstoffaufnahme und Sauerstoffverbrauch),

  • Verschiede Ausdauerlaufspiele kennenlernen,

  • das Erlernen einer richtigen Kräfteeinteilung,

  • das Erlernen einer sinnvollen Selbsteinschätzung,

  • die Laufkoordination zu verbessern,

  • die Lauftechnik zu verbessern,

  • die gesellige Komponente des Laufens zu erfahren,

  • die läuferische Auseinandersetzung mit der Umwelt vermitteln (laufen im Sand, auf dem Rasen, Berg auf, im Regen,...),

  • eine Grundlage für alle anderen Sporarten zu schaffen,

  • das Durchhaltevermögen zu steigern,

  • die Anstrengungsbereitschaft zu stärken,

  • das Imunsystem zu stärken,

  • das körpereigene Wahrnehmungsvermögen zu schulen (spüren der Reaktionen des eigenen Körpers auf Ausdauerbelastungen, wie Ermüdung, Schwitzen, Freude,...),

  • die Befähigung zu sportlichen Aktivitäten in der Freizeit (der Körper ermüdet bei Anstrengung jeglicher Art nicht mehr so schnell),...

     

Wir trainieren täglich in verschiedenen Spielformen:

  • Wir sammeln Edelsteine, nach einer durch den Würfel ermittelte Anzahl von Runden,

  • wir teilen uns in zwei Gruppen und wechseln in festen Intervallen, zwischen verschiedenen Spielen (Tennis, Fußball, Hüpfball,...) und dem Ausdauerlauf,

  • wir absolvieren einen Laufparcour mit verschiedenen Aufgaben, wie z. B. Slalomlauf, Hindernislauf, Berg auf laufen, Treppen laufen, Stelzen laufen,...

  • wir gehen am Kanal und den Kleingärten laufen,

  • beim Memorylauf erlaufen wir uns in Kleingruppen Memorykarten, die über den Sportplatz verteilt liegen,

  • wir bauen Türme mit Holzklötzen, die wir uns erlaufen,

  • wir machen Zeitschätzläufe,

  • wir machen Umkehrläufe, usw.


 

Der Höhepunkt unseres Lauftrainings ist der Lauftag der Grundschule Holtenau. Unterstützt von uns anfeuernden Eltern, Verwandten, Freunden und den Kindergartenkindern laufen wir mit der gesamten Grundschule auf dem Sportplatz. Unser persönliches „Kindergartenziel“ ist es mindestens 10 Min. ausdauernd zu laufen.


 

Frühfahrradfahren

Für 2 Tage kommt das Fahrradmobil mit Fahrrädern, Wippe, Hütchen, Ringen, Bällen und vielen weitern Gerätschaften zu uns in die Vorschule. Die Kinder üben unter fachmännischer Anleitung die wichtigsten Grundregeln des Fahrradfahrens. Aufsteigen und losfahren und das am liebsten so schnell und wild wie möglich können alle. Doch in diesen zwei Tagen lernen die Kinder grundlegende Fahrradsicherheit zu gewinnen.

Es gilt zum Einen die eigene Fahrradgeschicklichkeit zu trainieren, z. B. durch:

  • das Balancieren eines Ringes auf dem Kopf,

  • durch das Entgegennehmen eines Ringes während der Fahrt,

  • durch das gezielte Werfen eines Balles während der Fahrt,

  • durch das Slalomfahren,...

Zum Anderen wird der sichere Umgang mit dem eigenen Fahrgerät geschult. Die Kinder lernen z. B.:

  • richtig zu bremsen,

  • ihr Fahrrad richtig hochzuheben, um ein Hindernis zu überwinden,

  • mit einem Bein auf einer Erhöhung anzuhalten und sich von dort mit einem Bein wieder abzustoßen,

  • ein Hindernis zu überwinden,

  • über eine Wippe und durch eine enge Gasse zu fahren,...

Weiterhin wird das vorausschauende Fahren geschult:

  • Z. B. drehen sich die Kinder während der Fahrt nach hinten, entziffern dort eine Zahl und sortieren sich anschließend sofort wieder in den fließenden Verkehr ein.

  • Sie lernen mit entgegenkommenden Fahrradfahrern Blickkontakt aufzunehmen und sich mit ihnen über das Ausweichen zu arrangieren,...

 

Ausblick

Unser Vorschulkonzept besteht in seiner Grundform nun seit über 15 Jahren. Es fand seit je her regen Anklang bei Lehrern, Eltern und Schulärzten. In der stetigen Weiterentwicklung sind wir bemüht unser Konzept weiterhin zu optimieren. Erziehung und auch Bildung sind in unseren Augen keine Konstante – sondern bedeutet immer auch Entwicklung.

Jeden Tag steht ein Erzieher vor einer neuen Situation. Jede Erziehungssituation ist neu, was gestern an dieser Stelle vielleicht richtig war, muss es heute noch lange nicht sein. In der Erziehung gibt es keinen Katalog von „richtig“ und „falsch“. Mit Fachkenntnis und viel Einfühlungsvermögen muss ein Erzieher herausfinden, was genau in dieser einen Situation für genau dieses eine Kind wichtig und richtig ist. Erziehung und Bildung sind somit ein sich ständig wandelnder Prozess, der nie fertig ist. Er ist immer in Bewegung und sollte so lebendig und veränderbar bleiben wie die Menschen, die damit umgehen. In diesem Sinne ist auch unser hier vorgestelltes Konzept nicht fertig und wird es auch nie werden.

 


 

Dieser Kooperationsvertrag basiert auf den Erfahrungen einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Kita Grashüpfer Holtenau e. V. Und der Grundschule Holtenau. Er wird fortlaufend um- und weitergeschrieben und bei regelmäßigen Teamsitzungen auf seine Qualität hin überprüft.

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Unterhalten Sie Ihren Besucher! Machen Sie es einfach interessant und originell. Bringen Sie die Dinge auf den Punkt und seien Sie spannend.

KiTa Grashüpfer Holtenau e.V.
Sportkindergarten & Vorschulgruppe

Nixenweg 4

24159 Kiel

Tel:. 0157 56267476

Öffnungszeiten:

Mo. bis Fr. 08:00 - 16:00 Uhr

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